Geländer müssen gemäß den Landesbauordnungen (LBO) stand- und verkehrssicher sein. Der Standsicherheitsnachweis ist für jede Absturzsicherung entweder durch einen Typenschutz oder individuelle Statik zu erbringen. Die Erstellung der Statik ist Aufgabe der Planung.

Die einwirkenden Kräfte sind genau definiert und einzuhalten (z.B. Horizontalkraft von 50 kg).

Damit die Kräfte eingehalten werden können, bieten sich unterschiedliche Befestigungsmöglichkeiten der Absturzsicherungen an.

Die Befestigung von vorn (stirnseitig)

Stirnseitige Montage an Balkonplatte oder Treppenstufe ist die am weitesten verbreitete Montageart für Balkongeländer und sollte auch der Standard sein.

Vorteile:

• Optimale Flächenausnutzung

• Keine Wasserprobleme

• Relativ einfache Montage

• Die Ankerplatte kann optisch schön gestaltet werden.
  
  

Nachteile:

• Der maximale Pfostenabstand ist aus statischen Gründen abhängig von der Dicke der Betonplatte.

• Bei zu geringer Dicke der Betonplatte können keine zugelassenen Dübel eingesetzt werden. Dieses Problem tritt insbesondere häufig im Altbau, wo Balkonplatten vorne oftmals eine geringere Stärke als 10 cm aufweisen.

Die Befestigung von oben

Die Montage von oben ist ebenfalls sehr weit verbreitet aber auch die anspruchvollste Variante, da die Befestigungen professionell abgedichtet werden müssen. Sonst dringt Wasser in die Bohrungen ein und bereits nach wenigen Jahren muss die Betonplatte darunter saniert werden. Auf bestehenden Bodenbelägen ist eine Montage des Geländers darauf nicht zu empfehlen.

Vorteile:

• Optisch ansprechend

• Relativ einfache Montage

• Weniger Material benötigt für ein 90cm hohes Geländer
  
  

Nachteile:

• Mögliche Wasserprobleme

• Notwendigkeit der professionellen Abdichtung

• Platz auf der Bodenplatte notwendig

  
  

Die Befestigung von unten

Befestigungen unter der Balkonplatte wird bei Balkonen in zunehmenden Maße bei Altbauten gemacht, wo die Betonplatte zu dünn ist für eine stirnseitige Montage.

Vorteile:

• Statisch einfach nachweisbar

  
  

Nachteile:

• Schwierige Überkopf-Montage

• Unschön von unten zu betrachten

• Nicht möglich bei Umwehrungen auf Anbauten z. B. Garagen.